Inhalt Verhaltenstipps: Seenot
- Was tun bei Seenot?
- Sicherheitsübungen auf Kreuzfahrtschiffen, Rettungsboote und Rettungsschwimmwesten
- Der Extremfall: Das Schiff sinkt
- Empfehlung für Gefahrensituationen
- Empfehlung zur Mitnahme von Kopien aller wichtigen Dokumente bei Ihrer Reise
- Bürgerservice des Auswärtigen Amts
- Hinweis vom Auswärtigen Amt: Krisenvorsorgeliste
Was tun bei Seenot?
Für die meisten ist gerade in der Urlaubszeit die Gefahr in Seenot zu geraten größer als sonst. Man Bucht eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff oder macht einen Schiffsausflug und könnte dabei unglücklicherweise in Seenot geraten. Warum ein Schiff untergeht, kann vielerlei Gründe haben, ist aber für den betroffenen erst einmal unwichtig, denn nur das Überleben zählt. Statistisch gesehen sind Schiffsreisen am sichersten und in den meisten Fällen passiert natürlich auch nichts. Aber sich vorher damit zu beschäftigen was man machen kann, wenn man in Seenot geraten ist, kann nicht schaden.
Sicherheitsübungen auf Kreuzfahrtschiffen, Rettungsboote und Rettungsschwimmwesten
Laut Vorschrift müssen auf Kreuzfahrtschiffen innerhalb von 24 (vierundzwanzig) Stunden nach dem Ablegen Sicherheitsübungen mit den Passagieren durchgeführt werden. Für die Passagiere ist die Teilnahme verpflichtend. Auf Schiffsausflügen sieht das schon etwas anders aus. Wenn Sie an Bord eines Schiffes gehen, sollten Sie sich zu Ihrer Sicherheit erst einmal umschauen, wo sich die Rettungsboote und die Rettungsschwimmwesten befinden.
Der Extremfall: Das Schiff sinkt
Wenn es zum Extremfall kommt und das Schiff untergeht, Sie es aber nicht schaffen ins Rettungsboot zu gelangen, sollten Sie folgendes beachten, um lange genug zu Überleben, bis Rettung naht. Vermeiden Sie es, ins Wasser einzutauchen. Schwimmen Sie vom untergehenden Schiff so schnell es geht weg. Der Sog des Schiffes würde Sie ansonsten erfassen und in die Tiefe ziehen. Versuchen Sie danach an Wrackteile zu gelangen, an denen Sie sich festhalten können. Verlassen Sie möglichst nicht die Unglücksstelle, da die Rettungskräfte dort als erstes suchen. An Land zu schwimmen ist nur ratsam, wenn Sie auch Land in der Nähe sehen.
Kleidung, Bewegung, Atmung
Ziehen Sie auf keinen Fall Ihre Kleidung aus. Unter der Kleidung bildet sich ein Wärmemantel, der Ihnen hilft, länger im Wasser auszuhalten und nicht zu unterkühlen oder zu erfrieren. Planschen Sie nicht herum – das könnte Raubfische anlocken. Bewegen Sie sich nicht unnötig und treiben Sie stehend (senkrecht) im Wasser. Nutzen Sie die Technik der „Kampfatmung“ (4 (vier) Sekunden einatmen und 4 (vier) Sekunden ausatmen) um sich und Ihren Körper zu beruhigen.
Ohne Schwimmweste
Versuchen Sie unbedingt eine Schwimmweste anzulegen. Falls Sie dies während der Evakuierung nicht schaffen konnten und sich jetzt im Wasser befinden, pressen Sie Ihren Hemdkragen an den Hals und pusten Sie Luft unter Ihrer Achsel hindurch. Dadurch bildet sich eine Luftblase am Rücken und trägt Sie auf dem Wasser. Nicht vergessen zwischendurch immer wieder Luft hinein zu pusten.
Kälte und Müdigkeit
Die Kälte und Müdigkeit sind die größten Gefahren beim durchhalten. Je kälter das Wasser ist, desto größer ist der Verlust an Muskelkraft. Deswegen sollten Sie alle Maßnahmen, die Geschicklichkeit und Kraft erfordern, gleich zu Beginn durchführen. Ein Survival-/Überlebens-Experte empfiehlt gegen die Müdigkeit Gedanken an geliebte Menschen, die man wieder sehen möchte.
Durst
Gegen den Durst soll man den Mund mit Meerwasser gurgeln, aber das Meerwasser nicht trinken. Wenn Sie das Meerwasser trinken, kollabieren Ihre Nieren.
Begegnung mit Haien
Die Begegnung mit Haien, ist wahrscheinlich das fürchterlichste Szenario das man sich vorstellen kann, wenn man in Seenot gerät und im Wasser treibt. Was kann man in so einer Situation machen? Es gibt Empfehlungen von Hai-Experten, die man beherzigen sollte, um die Überlebenschancen zu erhöhen. Im folgenden Beitrag, haben wir für Sie die detaillierten Ratschläge der Hai-Experten zusammengefasst:
Im Rettungsboot
Wenn Sie es geschafft haben, in ein Rettungsboot zu gelangen, sollten Sie als erstes Ausschau nach Überlebenden halten. Als nächstes sollten Sie das Wasser ausschöpfen und versuchen das Boot trocken zu halten. Wenn Sie auf dem nassen sitzen, wird Ihnen schneller Kalt. Sie müssen versuchen eine Auskühlung zu vermeiden. Um länger zu überleben, ist Trinkwasser ein wichtiger Faktor. Leider gibt es nur geringe Möglichkeiten an Trinkwasser zu gelangen. Bei Regen können Sie Ihre Kleidung auslegen und das Regenwasser in einen Behälter oder in den Mund auswringen. Zudem können Sie Kondenswasser (Schwitz- oder Tauwasser) sammeln, dass an den Oberflächen von kühlen Gegenständen entsteht.
Sonnenstich / Hitzschlag
Ein weiterer Gefahrenpunkt ist die Sonne. Wer sich einer dauerhaften Sonnenbestrahlung aussetzt, erleidet einen Hitzschlag. Bedecken Sie Ihren Kopf und versuchen Sie, Schatten zu erzeugen. Seien Sie Einfallsreich, um mit den Mitteln die Sie haben, Ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Vorbereitungen für die Rettung
Auch für die Rettung sollten Sie sich vorbereiten, denn um gerettet zu werden, muß man auch gesehen werden. Im Meer sind Sie nur ein winziger Punkt, der schwer auszumachen ist. Dazu kommt noch die Erdkrümmung und die Bewegung des Wassers, dass die Suche der Retter erschwert. Halten Sie helle Kleidung bereit, mit der Sie winken können. Suchen Sie reflektierende Gegenstände, mit denen Sie Zeichen geben können. Wenn Sie Leucht- oder Rauchfackeln dabei haben, können Sie sich besonders glücklich schätzen.
Empfehlung zur Mitnahme von Kopien aller wichtigen Dokumente bei Ihrer Reise
Es ist dringend empfehlenswert, Kopien von allen wichtigen Dokumenten (bspw. Reisedokumente, private Auslandsreise-Krankenversicherung etc.) mitzunehmen, die Sie bei Ihrer Reise benötigen. Bewahren Sie die angefertigten Kopien unbedingt getrennt (seperat) von den Original-Dokumenten auf.
Bürgerservice des Auswärtigen Amts
Für deutsche Staatsangehörige ist das Auswärtige Amt in Berlin in dringenden Angelegenheiten wie zum Beispiel einem Notfall im Ausland 24 (vierundzwanzig)-Stunden erreichbar.
- Telefonzentrale 24 (vierundzwanzig)-Stunden-Service (Anruf aus dem Inland): 030 1817 0
- Telefonzentrale 24 (vierundzwanzig)-Stunden-Service (Anruf aus dem Ausland): 0049 30 1817 0
Zudem bietet das Auswärtige Amt in Berlin einen Bürgerservice an, der von Montag bis Freitag (außer an Feiertagen) in der Zeit von 09:00 (neun) Uhr bis 15:00 (fünfzehn) Uhr erreichbar ist.
- Bürgerservice des Auswärtigen Amts (Anruf aus dem Inland): 030 1817 2000
- Bürgerservice des Auswärtigen Amts (Anruf aus dem Ausland): 0049 30 1817 2000
- E-Mail: buergerservice@diplo.de
Hinweis vom Auswärtigen Amt: Krisenvorsorgeliste
Deutschen Staatsbürgern die sich lang- oder kurzfristig in einem ausländischen Staat aufhalten, empfiehlt das Auswärtige Amt sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen. Die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts dient zur schnellen Kontaktaufnahme und Hilfeleistung bei einem Notfall. Diesbezüglich stellt das Auswärtige Amt eine Internetseite zur elektronischen Erfassung von Deutschen Staatsbürgern im Ausland zur Verfügung, den Sie unter folgendem Link erreichen:
Elektronische Erfassung von Deutschen Staatsbürgern im Ausland.
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